Pressebericht Jahresfeier 2015

Murrhardter Zeitung 19.01.2015

Die Murrquellgeister flogen zum Mond

Sänger und Theatergruppe des Gesangvereins Westermurr präsentierten ein kurzweiliges Jahresfeier-Programm

Eine kleine musikalische Weltreise unter dem Motto „Schwaben international“, eine mitreißende Singspiel-Aufführung der Murrquellgeister und ein Theaterstück mit Pointenfeuerwerk erlebten die Gäste bei der Jahresfeier des Gesangvereins Westermurr in der voll besetzten Gemeindehalle Fornsbach.

Entdecken einen erloschenen Vulkankrater und erkennen, wie schön und wertvoll die Erde ist: Die Murrquellgeister. Fotos: E. Klaper

Von Elisabeth Klaper


FORNSBACH. Viel Beifall heimste der Kinderchor die Murrquellgeister ein, der unter der Regie von Monika Neidlein mit großer Sing- und Spielfreude das Musical „Klassenfahrt zum Mond“ von Uli Führe (Musik) und Jörg Ehni (Text) aufführte. Vor zehn Jahren gründete die damalige Chorleiterin Irene Schmidt den Kinderchor. Mit tollen Stimmen, flotten poppigen Songs und in kurzen Spielszenen erzählten die kleinen Sänger die fantasievolle Science-Fiction-Abenteuergeschichte von einem Klassenausflug zum Mond, auf dem weder Pflanzen noch Tiere leben. Dort unternehmen sie in weißen Schutzoveralls eine Expedition mit gefährlichen und faszinierenden Erlebnissen, klettern in einen nicht geheuren erloschenen Vulkankrater und erkennen, wie schön und wertvoll die im Weltraum schwebende Erde ist.

Melodien aus heimatlichen Gefilden und verschiedenen Erdteilen boten die von Barbara Geist dirigierten Mitglieder der Gesangvereine Westermurr und Fornsbach mit viel Schwung und schöner Stimmenharmonie dar. Darunter „Muss i denn zum Städtele hinaus“ mit einer witzigen Kasperletheater-Szene, gespielt von Ramona Krauter, nach einem You Tube-Video zum Coversong „Wooden Heart“ von Elvis Presley. Ein Hörgenuss waren die qualitätsvollen Darbietungen der sieben jungen Frauen des Jugendchors, den Monika Neidlein leitet. Klangschön präsentierten sie Melodien aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ von Christoph Barratier und Bruno Coulais in französischer und deutscher Sprache.

Ebenso das englische Seemannslied „My Bonnie Lies Over the Ocean“ und das afrikanische Spiritual „Somebody’s Knocking“ in englischer Sprache, worauf der gemischte Chor pfiffige schwäbische Übersetzungen intonierte. Das swingend und dynamisch gesungene Gospel „Wade in the Water“ bewies, dass die Sänger auch moderne Songs richtig gut drauf haben. Der kleine Chor aus versierten jungen und erwachsenen Sängern begeisterte mit Simon & Garfunkels melodiösem „Sound of Silence“, wobei die stimmstarke Barbara Geist als Vorsängerin mitwirkte, sowie Wolle Kriwaneks swingendem Klassiker „Ufo“.

Heiterer Höhepunkt war das schwäbische Lustspiel „’s Vorkaufsrecht“ von Hans Blötscher. Die Darsteller der Theatergruppe überzeugten mit treffend verkörperten Personen und amüsierten mit frech-derben schwäbischen Wortwitzen und komischen Szenen. Richard Winter soufflierte. Installateurmeister und Kleintierzüchter Emil Bäuerle (Erwin Kugler) glaubt, ein Vorkaufsrecht auf das Grundstück zu haben, auf dem sein Stall steht, findet aber die schriftliche Abmachung nicht. Sauer stößt ihm auf, als Baron und Musiklehrer Bodo von Zitzewitz (Peter Wurst) und dessen hochnäsige Gattin Ulrike (Gisela Wurst) ins Nachbarhaus einziehen. Diese entpuppt sich als Schulkameradin von Emils Frau Ilse (Inge Winter) aus Käsbach und aus einfachen Verhältnissen. Emil stört das Klavierspiel des Barons, darum will er sein Vorkaufsrecht durchsetzen. Dazu bittet er den schlitzohrigen, arg hungrigen und durstigen Büttel Hugo Vögele (Gerhard Schock) um Hilfe, der seinerseits mit der Abmachung alle Grundstücksinteressenten abkassieren will. Emil bezirzt auch seine Verflossene, Hugos ledige, intrigante Schwester Frieda (Monika Bahler). Während einer Willkommensparty für die neuen Nachbarn, zu der Emil auch die Vögeles einlädt, versucht er aus deren Haus die Abmachung zu holen, wobei ihn Hugos scharfer Hund übel zurichtet. Doch zu Emils freudiger Überraschung bietet der joviale Baron an, ihm das begehrte Grundstück zu verkaufen und hinter dem Haus einen Musiksalon anzubauen, was alle mit viel Alkohol begießen.

Vorsitzende Gisela Wurst nahm bei der Jahresfeier auch einige Ehrungen engagierter Sänger vor. Sie verlieh die silberne Ehrennadel des Schwäbischen Chorverbands an Inge Winter und Monika Bahler. Beide singen seit 40 Jahren im gemischten Chor mit und spielen seit Langem tragende Rollen in der Theatergruppe. Die silberne Ehrennadel des Chorverbands Friedrich Schiller für 25 Jahre Chorsingen bekam Richard Winter, der ebenfalls in der Theatergruppe mitwirkt. Seit zehn Jahren singen Marisa Kaufmann, Leonie Klenk, Rebecca Krauter, Tina Sachsenmaier, Johanna Wurst, Katrin Wurst und Manuela Wurst bei den Murrquellgeistern und nun im Jugendchor mit. Als Anerkennung und Motivation weiterzumachen, erhielten sie Urkunden der Deutschen Chorjugend.